Offener Brief an die GWUP

Inhaltsverzeichnis
Vertrauen
Ich will dich nicht involvieren, aber…
Woke Mitglieder
Kündigung
Sehr geehrter GWUP Vorstand, werter Wissenschaftsrat, liebe GWUP-Mitglieder
Allgemeine Betrachtungen
Inklusion
An die Neumitglieder

Vertrauen

Vor einigen Tagen erhielt ich eine interessante Privatnachricht. Eigentlich hatte ich die Person, von der ich diese PN bekam, deswegen angeschrieben, weil sie mich kürzlich im Netzwerk der GWUP moderat gemeldet hat. Meine Zeilen waren: „Du hast im GWUP Netzwerk etwas von mir gemeldet. Magst du es mir direkt sagen, was dich störte? Vielleicht kann man es ja – wenn man es weiß – entsprechend ändern.“

Anstelle einer genauen Antwort bekam ich dann zu lesen, dass ich im Mai 2023 von einer Intrige gesprochen und mich dann auf die Seite der Intriganten und Lügner gestellt hatte. Weiters hieß es, dass man mir so nicht vertrauen könne (Quelle: FB-Privatnachricht am 15.02.2024).

Darauf möchte ich kurz eingehen.

Diese Art von Vertrauen habe ich niemals gewollt, trotzdem ist „Vertrauen“ ein wirklich gutes Stichwort: Von mir bekam man damals einen sehr großen Vorschuss an Vertrauen, denn ich hatte während meiner Satanic Panic-Aufklärungsarbeit nur gute Erfahrungen mit GWUP-Mitgliedern gemacht und ich traute einem wissenschaftlich orientierten Verein insgesamt zu, seriös zu sein (Vertrauen = Zutrauen). Man kann fast schon sagen, dass ich – als ich Mitglied wurde – auf Grund der Leistungen Einzelner eine gewisse Hochachtung hatte. Ich begegnete vielen überaus gebildeten Persönlichkeiten, die fundierte Kenntnisse zur Verfügung stellten. Vieles davon verschlang ich buchstäblich und war dankbar für diese kostbare wissenschaftliche Fundgrube, die man mir – auch auf privatem Weg – zur Verfügung gestellt hatte.

Dieser Respekt, die Wertschätzung und der Vorschuss an Vertrauen waren der Grund dafür, dass ich es versäumte, mich vor toxischen Gruppendynamiken angemessen zu schützen.

Wenn wir hier also von Vertrauen reden, dann bitte ich darum, das Vertrauen der Neumitglieder in die Seriosität des Vereins wertzuschätzen und sie nicht „vertrauensvoll“ in Kulturkampf und Spaltung zu involvieren. Die GWUP ist der größte wissenschaftliche Skeptiker-Verein Deutschlands. Ihr habt demgemäß eine Verantwortung, denn die Gesellschaft verlässt sich darauf, von euch aufgeklärt und nicht auf Grund persönlicher Interessen einiger Mitglieder manipuliert zu werden. Genau das geschieht jedoch derzeit: Waren es vor der Vorstandswahl im Mai 2023 nur die Mitglieder und Neumitglieder, die involviert wurden, so richtet sich jetzt der Fokus offensichtlich auf die Gesellschaft insgesamt. Gnade demjenigen, der völlig arglos Mitglied wird und sich – ebenso arglos – zu einer Debatte äußert, die u.a. auf Grund der Spaltung geführt wird.

Ich will dich nicht reinziehen, aber…“

Ich möchte denjenigen, der mir am 20.02.2023 versichert hat, mich nicht reinziehen zu wollen, hier direkt ansprechen:

In genau dieser Nachricht, in der du mich als Neuankömmling in der GWUP „nicht reinziehen“ wolltest, hast du bereits die ersten Warnungen ausgesprochen und mir irgendwas von hinterhältigen Abläufen innerhalb des Vereins erzählt. Mit welchem Recht? Wir kannten uns überhaupt nicht. Wir hatten niemals etwas miteinander zu tun und auch keine gemeinsamen Projekte. Das Fatale dabei war und ist, dass du auf Grund deiner Stellung innerhalb der GWUP grundsätzlich ein besonderes Vertrauen genießt, das dir Neumitglieder entgegenbringen. Mit welchem Recht also hast du mich gewarnt? Wie bist du dazu gekommen, mich auf diese fast schon „intime“ – zumindest doch scheinvertrauensvolle – Art zu involvieren?

Eine Warnung zu bekommen beeinflusst Neumitglieder – und nicht nur das. Mein Gerechtigkeitssinn, der (zugegeben) etwas zu stark ausgeprägt ist, wurde gestartet, denn du hast mir vermittelt, wie ungerecht es innerhalb der GWUP zugehe. Du hast mir – und ja, das ist eine deutliche Kritik – keine Chance gegeben, mir ein eigenes Bild von den Abläufen innerhalb der GWUP zu machen.

Schlimmer noch: Mit deinen Einflüssen, die nach dieser Information nicht aufgehört haben, hast du dafür gesorgt, dass ich Mails falsch einordnete, die ich von Personen bekam, die mir tatsächlich und wirklich vertrauten! Du hast dafür gesorgt, dass ich Menschen hinterfragte, die ich hoch geschätzt, respektiert und gemocht hatte, bevor ich überhaupt Mitglied geworden war…

Du hast mich erdrückt!

Mir ist bewusst, dass das ein sehr harscher Vorwurf ist, doch genau das ist passiert. Du hast ganz wesentlich dazu beigetragen, dass ich in eine erschöpfende Ausnahmesituation hineingeraten bin, die ich erst vor einigen Wochen endgültig überwinden konnte.

Bereits am 20.02.2023 – wenige Wochen nach meinem Vereins-Beitritt – hast du Namen genannt und über interne Abläufe geredet, was für mich anfangs schwer einzuordnen war, denn immerhin warst du innerhalb der GWUP nicht irgendjemand. Wie gesagt: Ich war mit einem erheblichen Vorschuss an Vertrauen in die GWUP gekommen und an genau jenem Tag, dem 20.02.2023, wurde der Funke des Misstrauens aktiviert: ein Misstrauen, das in die falsche Richtung gelenkt wurde.

Ich habe viele Fehler gemacht, doch mittlerweile habe ich damit aufgehört, mich selbst zu geißeln. Ich denke, es wird Zeit, sich die Abläufe einmal aus der Distanz anschauen:

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Immer dann, wenn ich öffentlich eine Meinung geäußert habe, die deiner Sache nicht hilfreich erschien, hast du mich angeschrieben und wolltest mich unbedingt über die Hintergründe aufklären.

Und erinnerst du dich? Du hast dich an meinem Ehrgefühl zu schaffen gemacht, was – so hoffe ich – keine bewusste Manipulation hinsichtlich der kritischen Debatte war, die im GWUP-Netzwerk geführt wurde. Du hast die Vermutung geäußert, dass jene Personen, die kritisieren, nur vorgeschoben werden, um naive Mitglieder zu warnen; Mitglieder wie ich, die zu naiv sind, um „etwas zu merken“ – was du ganz geschickt mit Komplimenten verpackt hast: Angeblich hättest du mich schon öfter in Gesprächen mit anderen als Beispiel für konstruktive Mitarbeit hervorgehoben.

Wie nennt man diese Art der Beeinflussung? Was bedeutet es, wenn man diese Einflussnahme monatelang geltend macht? Bei Neumitgliedern, wohlgemerkt …

Woke Mitglieder

Ab hier richtet sich mein offener Brief wieder an alle

Vor gar nicht so langer Zeit hat mir ein GWUP Mitglied vorgeworfen, ich wäre eine manische Wichtigtuerin. Ganz ehrlich: Angesichts dessen, was man in all den Monaten öffentlich von mir zu Gesicht bekommen hat, kann ich seine Sicht der Dinge verstehen. Dabei war ich Zeit meines Lebens immer genau das Gegenteil von dem, was man mir vorwarf: Ich war (und bin) introvertiert, halte mich von Gruppen fern, bin Einzelgänger und mit Vorliebe Außenstehender. Stehe ich im Mittelpunkt, zittere ich auf Grund meiner PTBS am ganzen Körper und habe schlaflose Nächte, wenn ich weiß, dass ich (außerhalb meiner eigenen Familie) in irgendeiner Form Verantwortung trage.

Dieses Eigenbrötlertum ist der Grund, dass ich mich immer schon lieber mit der Welt der Programmier-Codierungen befasse, als mit der Welt der Menschen. Und genau das führte dazu, dass ich im Januar 2023 noch niemals etwas von Woke und/oder Wokeness gehört hatte.

Plötzlich war ich jedoch in einen Verein gekommen, wo ich mit derartigen Begrifflichkeiten schier überflutet und geprägt wurde. Genauso, wie ich es in den Absätzen zuvor beschrieben habe, nahm man (damit meine ich nicht nur eine Person) auch diesbezüglich Einfluss auf mich, sodass woke Menschen am Ende für mich gleichbedeutend mit Gefahr und Hinterhältigkeit waren.

Mitte April 2023 schrieb ich im GWUP-Mitgliederbereich (Netzwerk) einen Beitrag und fragte – naiv, wie ich tatsächlich war – ob es stimme, dass innerhalb der GWUP woker Aktivismus herrscht. Ich fragte es deswegen, weil ich das nicht wollte, also Mitglied in einem Verein zu sein, wo Menschen mit irgend so einem Kulturkampf (auch das war ein neuer Begriff für mich) ihr Unwesen treiben. Ich hatte Angst davor, vor allem, weil ich schon längst mittendrin in dieser toxischen Spirale steckte und mir alles zu viel wurde. Denn nach wie vor wurde ich ständig involviert und hatte keine Ahnung, dass die Wahl eines neuen Vorsitzenden bevorstand, für die – allem Anschein nach – dieses ganze Szenarium stattgefunden hatte.

Die Reaktionen auf meine Frage im Netzwerk waren der Situation angemessen, was ich damals natürlich nicht verstehen konnte: Man begegnete mir schnippisch, teils aggressiv und mit großer Abwehr. Ich denke rückblickend, dass man sich zu diesem Zeitpunkt bereits vor mir schützte, denn ich erweckte schrittweise öffentlich den Eindruck, dass ich mich klar für jene positionierte, denen man in der GWUP kritisch begegnete; glaubte ich doch, sie wurden ungerecht behandelt.

Im April 2023 fand ich in den Reaktionen lediglich eine Bestätigung dessen, was man mir privat monatelang zugetragen hatte: Menschen, die sich als woke sehen, wären eine Gefahr.

Ich schrieb folgendes Statement: (Foto kann mit einem Klick erweitert werden)

Nach diesem Statement loggte ich mich noch ein Mal ein und sah, dass man annahm, ich hätte diese Zeilen bewusst als Waffe eingesetzt (sie wurden als „cleverer Move“ bezeichnet), woraufhin ich mich aus dem Netzwerk löschte.

Meine Zeilen sollten nicht clever sein, ich habe einfach nur das ehrliche Gespräch mit euch gesucht! Ich bin Autistin und komme auf Grund dessen in Gesprächen meistens sofort zum Punkt, und zwar ohne jeden Hintergedanken. Diese direkte Art ist natürlich nicht diplomatisch, aber sie sollte auch nicht angreifend sein und

… vor allem kein „cleverer Move“!

Das, was ich da geschrieben habe, denke ich auch heute noch. Die GWUP ist im Moment nicht gut für Neumitglieder. So wie es sich derzeit gestaltet, würde ich das Klima mittlerweile sogar als überaus zerstörerisch bezeichnen.

Kündigung

Die Zeit um den Mai 2023 herum, also bevor und nachdem die Wahl des neuen Vorsitzenden stattgefunden hatte, war für mich genau die Zeit, die mich extrem mitnahm. An dieser Stelle bin ich bereits auf die Abläufe eingegangen, nicht aber darauf, was es mit mir – vor allem körperlich – gemacht hat.

In meiner Kündigung im August 2023 habe ich meinen gesundheitlichen Zustand angesprochen, denn es war mir genau deswegen sehr wichtig, fristlos zu kündigen. Natürlich bot ich auch ein entsprechendes medizinisches Schreiben an, das von meinen Ärzten ausgestellt wurde, denn das, was ich schrieb:

Kündigungsmail am 12.08.2023

… war nicht nur mein Empfinden, sondern genau das, was von meinen Ärzten nachgewiesen wurde.

Als ich die Kündigung verfasste, glaubte ich – vor allem auf Grund der bisherigen Kommunikationsabläufe mit der Geschäftsstelle – dass meine Mail in die Hände neutraler Personen gelangen würde. Ich bat sogar darum, dass mein Schreiben nicht an den Vorstand geht, und wenn, dann nur mit meinem Pseudonym. Siehe:

Kündigungsmail

Und dann bekam ich von der Geschäftsstelle (!) eine Antwort, mit der ich so niemals gerechnet hatte: Das Antwortmail war von einer Person verfasst, die im Kulturkampf komplett eingebettet war, und im Schreiben u.a. bedauerte, dass ich in einer Zeit der „woken Revolution“ Mitglied wurde und wir ja alle wüssten, wie der neue Vorstand ins Amt gekommen war. Das (und mehr) hat das Fass zum Überlaufen gebracht.

Ich habe bisher einzig deswegen dazu geschwiegen, weil ich dem neuen Vorsitzenden Holm Hümmler diesen Stress ersparen wollte, doch (sorry an Holm) das geht unter gar keinen Umständen. Diesen zentnerschweren Fauxpas länger unter den Tisch zu kehren, bedeutet das Wesentliche zu verheimlichen: nämlich dass Neumitglieder ohne Sinn und Verstand in diesen unmöglichen Kulturkampf involviert werden und dass man nicht einmal mehr seriös und neutral – ohne jegliche Befangenheit – auf eine fristlose Kündigung antworten kann.

Ich habe gekündigt, weil ich genau DAS nicht mehr ertragen konnte, was ich dann als Antwort hinnehmen musste. Und mehr noch: Ich musste es nicht einfach nur hinnehmen, sondern ich habe einen (aus meiner heutigen Sicht) akuten psychischen Ausnahmezustand erlebt. Immerhin wusste ich nun, dass „man“ meinen realen und vollständigen Namen kannte, den ich bisher – auch innerhalb der GWUP – niemals preisgegeben hatte. Es wurden Ängste aktiviert, die ich glaubte, schon seit etlichen Jahren bewältigt zu haben und ich war nahe dran, mich komplett unsichtbar zu machen, damit mich keiner im Fall der Fälle zu doxxen vermag. Für mich war das der Höhepunkt einer Krisensituation, aus der ich erst vor einigen Wochen endgültig herausgekommen bin.

Zur Erinnerung – auf der Seite „Zur GWUP Spaltung“ habe ich folgendes geschrieben:

Quelle: Zur GWUP Spaltung

Doch dieses schützende Dach erwies sich zunehmend als eine auf Sand gebaute Konstruktion.

Sehr geehrter GWUP Vorstand, werter Wissenschaftsrat, liebe GWUP-Mitglieder,

ich bin in die GWUP gekommen, weil in den Vereinsvideos betont wurde, wie partizipativ der Verein sei. „Jeder könne Mitglied werden“ hieß es, und so fühlte ich mich ermutigt, dieses schützende Dach zu nutzen. Wenn ich über die Satanic Panic aufkläre, gehe ich gewisse Gefahren ein, ich wurde bereits gehackt und auf Übelste verleumdet und bedroht. Als Trauma-Opfer fühlte ich mich sicherer, wenn ich einem wissenschaftlichen Verein angehörte, der sich mit genau diesem Thema (Satanic Panic) befasst. Und dann…

… wurden Symptome und eine Form der Instabilität aktiviert, die ich seit Jahren nicht mehr für möglich gehalten hatte. Dass so etwas in diesem Ausmaß passieren konnte, war Anzeichen einer schwerwiegenden Krise – dessen wurde ich mir zunehmend bewusst.

Im November 2023 schrieb ich in einem Beitrag:

Quelle mittlerweile von mir gelöscht

Nachdem mir mein – wie ich heute finde – ziemlich erbärmlicher Zustand bewusst geworden war, regte sich eine sogenannte „Phönix-Stärke“ in mir. In Folge habe ich aufgehört, verdrängen zu wollen und statt dessen damit begonnen, aufzuarbeiten. In dieser Zeit ist auch der Beitrag „Zur GWUP Spaltung“ entstanden.

Allgemeine Betrachtungen

Meine eigenen Fehler habe ich (mitunter viel zu selbstkritisch) offengelegt – etwas, was man von euch GWUP-Mitgliedern wohl niemals, nicht einmal im Ansatz, erhoffen darf. Im Gegenteil, ihr macht munter weiter, sodass die Spirale der Spaltung immer weiter nach oben geht: Es wird gehetzt, denunziert, Kleinigkeiten werden (gezielt?) aufgebauscht und es sollte mich nicht wundern, wenn ihr – u.a. die Wahlverlierer, wie ich sie nenne – erst dann Ruhe gebt, wenn Holm Hümmler als Vorsitzender abgesetzt wird, sodass man den Kulturkampf endlich offiziell als Bestandteil der GWUP integrieren kann.

Seit Holm Hümmlers Thread scheint etwas ins Rollen gebracht worden zu sein, was nicht aus dem Nichts kam. Hatte man in den Monaten zuvor den Eindruck, es sei die Ruhe vor dem Sturm, so bekam man nun das Gefühl, der Sturm darf endlich ausbrechen. Darf? Ja… denn man schien auf diese Gelegenheit förmlich gewartet zu haben, gerade so, als wurde sie provoziert. Endlich – so schien es – darf man loslegen.

In Folge wurde (plötzlich?) eine Plattform ins Leben gerufen, die sich „Skeptische Gesellschaft – kurz SkepGes nennt, und zwar von den GWUP-Mitgliedern, die dafür plädieren, u.a. die Critical Studies als Vereinsthema zu integrieren, um sie kritisch zu beleuchten. Diese Plattform wirbt mit etwas, was mich wirklich zornig gemacht hat.

Erst als dieser Zorn – der alle PTBS-Symptome ersetzte – nachließ, kam ich mental und somit auch körperlich wieder auf die Beine. Schritt für Schritt gewann ich meine innere Ruhe und Gelassenheit zurück, wie ich sie in den Jahren empfunden hatte, bevor ich GWUP Mitglied wurde.

Inklusion

Mein Zorn, von dem ich gerade schrieb, wurde durch das Folgende ausgelöst:

Hantieren Vereine oder Gruppierungen mit Begriffen wie Partizipation und Inklusion, so wirkt es nach außen hin immer ganz besonders einladend und vor allem seriös. Doch hält diese Gruppierung (SkepGes) was sie verspricht?

Zivilität und Respekt sind dabei unerlässlich“ steht dort geschrieben. Wie respektvoll mag das sein, was ich als GWUP-Neumitglied erlebt habe? Meine Schwerbehinderungen waren durchaus bekannt. Ungeachtet dessen hat man mich in diesen zwischenmenschlich toxischen Abgrund hineingezogen. Und: Es waren genau DIE Personen, die der Meinung sind, es gebe in der GWUP Menschen mit Behinderungen, die einen „schweren Sprung in der Schüssel“ hätten: Auch schrieb man über den Behinderungsgrad der Betroffenen, dass dieser sie „unvorteilhaft“ aussehen lasse. Zudem, so hieß es weiter, sei die Person „emotional abhängig“ und ließe sich von bestimmten Gruppierungen „instrumentalisieren„. (Quelle: Privatnachricht am 20.06.2023)

Nicht nur, dass Menschen mit Behinderungen damit in ihrer Urteilskraft überaus klein gemacht werden, auch bedient man sich einer Sprache, die alles andere als inklusiv ist. Ich selbst war, als ich die mitleidig formulierten Zeilen bekam, zutiefst verunsichert, wusste ich doch in genau diesem Moment, wie man (auch) über mich denkt.

Doch das ist nicht der einzige Vorfall: Nicht zu vergessen ist das Ziel einer anderen Person aus dieser Gruppe, eine öffentliche Desensibilisierung im Bereich ableistischer Sprache vorzunehmen (Quelle: Twitter/X am 14.03.2023). Ich nenne hier bewusst keine Namen, denn es geht mir nicht darum, Pranger zu eröffnen. Es geht um Inhalte! Trotzdem möchte ich betonen, dass ich all das, was ich hier schreibe, belegen kann und genau das werde ich auch sofort und auf der Stelle tun, sollte man mir seitens dieser Gruppe zu unterstellen versuchen, dass nichts von dem, was ich hier schreibe, den Tatsachen entspräche. Da in dem Fall allerdings herauskommen würde, wer das Opfer dieses herablassenden Ableismus gewesen ist, werde ich zuvor diese Person privat kontaktieren und sie sensibel darauf vorbereiten. Immerhin sind diese Aussagen überaus verletzend.

Es hat mich sehr geärgert, zu sehen, dass dieselben Leute, die eine so derart ableistische Sprache verwenden, vorgeben, inklusiv zu sein. So einige (sind es wirklich nur einige?) in euren engen Reihen sind ganz und gar nicht inklusiv, weder marginalisierten Gruppen gegenüber, noch Menschen mit Behinderungen.

Keiner hat das Recht, Inklusion als „Aushängeschild“ zu gebrauchen, wenn man es nicht genauso meint. Ihr, die ihr vorgebt, die einzig wahren Skeptiker und Inklusionisten zu sein, missbraucht dieses Aushängeschild, wovon ihr besser die Finger lassen solltet. Nicht zuletzt, weil euch in eurer skeptischen Selbstgerechtigkeit nichts heilig zu sein scheint. Man kann nicht inklusiv sein, wenn man den Eindruck erwecken möchte, Gefühle seien Feinde der Wissenschaft, wie sich an den fast schon verzweifelten Sarkasmus-Beiträgen gewisser Mitglieder erkennen lässt.

Wer Inklusion predigt, sollte ein Mindestmaß an Kompetenzen im sozialen Miteinander aufweisen. Was macht ihr stattdessen? Bei jedem Thema, das sich auf die Relevanz der Emotionen bezieht, betont ihr, Gefühle seien in der gesamten Wissenschaft irreal, bedeutungslos und/oder verfälschend. Es käme – so eure Devise – einzig nur auf rationale Fakten an, denn nur diese seien belegbar. Um das zu unterstreichen, säbelt ihr im Gleichklang mit TERFs (Trans Exclusionary Radical Feminists) über marginalisierte Gruppen drüber, als ginge es darum, sie unter Zwang einer Gefühls-Kastration zu unterziehen, damit diese „Fühlis“, wie man sie abwertend zu bezeichnen pflegt, endlich wieder wissen, ob sie Männchen oder Weibchen sind!

Es liegt mir wirklich fern, in diesem Zusammenhang eine Trans-Diskussion vom Zaun zu brechen, darum werde ich jetzt auch nicht weiter darauf eingehen, dass es bei der Trans-Thematik mitnichten nur um Gefühle geht oder dass Emotionen sogar einen sehr großen Einfluss auf physische und messbare Prozesse haben.

Wichtig war und ist es mir an dieser Stelle jedoch aufzuzeigen, dass Gefühlsthemen für euch (!) nicht mit dem Skeptizismus vereinbar sind.

Hauptsache es kann der Eindruck erweckt werden, man sei inklusiv, weil man damit glänzen kann und es sozial – was ja doch irgendwie wichtig zu sein scheint, wenn man punkten möchte, nicht wahr? – eine so einschlagende Wirkung erzeugt.

Der Glanz eures „inklusiven Aushängeschilds“ bröckelt jedoch ganz schnell ab, wenn die echte Inklusion dahinter zur Farce verkümmert.

An die (kommenden) Neumitglieder:

Im ersten Abschnitt dieses offenen Briefes habe ich das Thema Vertrauen behandelt. Ich bin nicht willens oder gar in der Position, Menschen davon abzuraten, der GWUP beizutreten, doch ich kann einiges von dem aufzeigen, was sich unter dem Dach des großen Vereins abspielt. Und ich kann mit einer Bitte verbleiben:

Vertraut einem großen wissenschaftlichen Verein nicht deswegen, weil sich die Menschen darin „Skeptiker“ nennen und ggf. sogar einen Doktortitel tragen. Wenn ich eines im vergangenen Jahr verstanden habe, dann das, dass viele dieser Menschen Skeptizismus mit Dogmatismus verwechseln und diesen auch unter allen Umständen durchzusetzen versuchen.

Skeptiker in einem Verein, der bereits im Titel den Begriff „Untersuchung“ (Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften) trägt, sollten so neutral wie nur möglich sein und fähig, Sachverhalte von allen Seiten aus objektiv zu erforschen. Politische Interessen, private Kriege, Kultur- oder gar Machtkämpfe haben m.E. nichts in einem wissenschaftlichen Debunking-Verein zu suchen. Wissenschaftliche Zusammenschlüsse sollten sich gerade in einer Zeit, in der die gesellschaftliche Spaltung derart fortgeschritten ist und die AFD einen so triumphalen Erfolg verbucht, nicht selbst destabilisieren. Die Gesellschaft benötigt keine GWUP, die sich von innen heraus zerstört, sondern eine aufklärerische (wertneutrale!) Orientierung, ohne dass die Spaltung vorangetrieben wird.

Doch all das ist mir letztendlich egal geworden. An mehreren Stellen musste ich in den vergangenen Wochen bereits verdeutlichen, dass ich keiner Seite angehöre, weil man mir tatsächlich unterstellt, ich habe die Seiten gewechselt. Ihr könnt alle gerne eure Lager pflegen, doch lasst Menschen damit in Ruhe, denen es niemals um Lager, sondern einzig um Sachverhalte gegangen ist. Hört auf zu manipulieren, oder (womit ich mich an Eure Anhänger richte) gar Außenstehende zu bitten, sich in die GWUP-Debatte – auch real – „einzumischen“. Letzteres betrifft nicht mich, aber ich kann es belegen.

Und wenn ihr all das nicht wollt, weil es einigen von euch wichtiger ist, den eigenen Egoismus und Willen durchzusetzen, dann seid wenigstens so fair und lasst das Thema Inklusion außer vor. Klärt erst einmal eure Schlammschlachten untereinander, bevor ihr marginalisierte und/oder behinderte Menschen (dazu) einladet.

Natürlich habe ich erneut darauf geachtet, nur von meinen persönlichen Eindrücken zu schreiben und davon, was ich definitiv belegen kann.

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